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USA
Technik_Entwicklung
1962
Beschreibung

Die M109 ist eine Panzerhaubitze vom Kaliber 155 mm aus US-amerikanischer Produktion. Ihre Entwicklung begann zur Zeit des Kalten Krieges in den 1950er-Jahren. Seit 1962 wurde sie Bestandteil der Artillerieverbände vieler Staaten und Standard-Panzerhaubitze der NATO. Bei der Bundeswehr wurde sie ab dem Jahr 1999 von der Panzerhaubitze 2000 abgelöst.

Seit ihrer Indienststellung erfuhr die M109 eine Vielzahl von Kampfwertsteigerungen. Die Version M109A6 Paladin bildet bis heute das Rückgrat der Artillerie der US Army. Technisch gesehen hat sie bis auf die Wanne jedoch nichts mehr mit der Ursprungsvariante gemein. Mit einer Gesamtzahl von über 5000 produzierten Exemplaren ist die M109 eine der meistproduzierten Panzerhaubitzen weltweit.
Im Januar 1952 wurde in Washington, D.C. eine Konferenz zwischen Vertretern der US Army und des Verteidigungsministeriums über die Situation der motorisierten Artillerie abgehalten. Zu dieser Zeit spitzte sich der Kalte Krieg weiter zu, während gleichzeitig die technologische Entwicklung erste Artillerieaufklärungsgeräte mit Radar hervorgebracht hatte. Diese waren in der Lage, Feuerstellungen schnell und präzise aufzuklären. Die bisher in der Nutzung befindlichen Selbstfahrlafetten waren weder beweglich genug um der Kampftruppe zu folgen, noch um durch schnellen Stellungswechsel feindlichem Gegenfeuer zu entgehen. Auch boten ihre Panzerungen der Besatzung einen Mindestschutz. Veraltet war auch die bisherige US-Panzerhaubitze M44. Als Ergebnis der Konferenz wurde ein dringender Bedarf an neuen gepanzerten und selbstfahrfähigen Geschützen festgestellt. Umgehend begannen erste Konzeptstudien mit dem Ziel, eine neue gepanzerte Selbstfahrlafette zu entwickeln. Die anfängliche Entwicklung einer Panzerhaubitze im Kaliber 156 mm mit dem Namen T196 wurde jedoch vom Verteidigungsministerium aufgrund absehbarer Schwierigkeiten bei der Entwicklung zurückgewiesen. Ein neues Konzept wurde im Mai 1954 festgelegt und im Juni desselben Jahres auf einer Konferenz in Fort Monroe letzte Details geklärt. Das Waffensystem sollte sich im Design an die in der Planung befindliche 110-mm-Haubitze T195 anlehnen. Nach den neuen Konzeptstudien sollten Wanne und Turm der T195 verwendet werden. Als Neuerung war eine 155-mm- anstatt der 156-mm-Haubitze vorgesehen.

Ein erstes Modell des Fahrzeugs wurde im Oktober 1956 präsentiert, woraufhin der Auftrag zur Entwicklung eines Prototyps erging. Dieser wurde 1959 unter der Bezeichnung T196 fertiggestellt. Nach ersten Versuche in Fort Knox wurden an der Federung einige Veränderungen vorgenommen. Der erste Prototyp wich deshalb im Design der Wanne noch von den späteren Modellen ab. Der Antrieb erfolgte durch einen Ottomotor. Das Verteidigungsministerium beschloss 1959, dass alle künftigen Gefechtsfahrzeuge mit Dieselmotoren ausgestattet werden sollten. Ziel war es, den Treibstoffbedarf zu verringern und die Brandgefahr zu senken. Daraufhin wurde beim Prototyp der M109 die Motorisierung geändert.

Im Februar 1961 waren die Truppenversuche mit dem Prototyp abgeschlossen, woraufhin zwei Vorserienfahrzeuge bei der Cadillac Motor Car Division bestellt wurden. Nach dem Abschluss der letzten Tests wurde der erste Auftrag über eine Jahresproduktion von 247 Fahrzeugen vergeben. Die ersten Exemplare wurden im Oktober 1962 fertiggestellt und Anfang 1963 wurde der Auftrag um eine weitere Jahresproduktion erweitert. Parallel wurde die mit Fahrwerk, Wanne und Turm weitgehend identische, aber mit einem 105mm-Rohr bewaffnete M108 produziert. Im Juli 1963 wurde das Fahrzeug offiziell als mittlere Panzerhaubitze M109 klassifiziert. Bis 1969 wurden 2111 Fahrzeuge im Cleveland Army Tank Plant gebaut. Ab 1974 erfolgte die Produktion durch BAE Systems. Die letzten Exemplare wurden 1994 gebaut. Da bislang kein Nachfolgemodell eingeführt wurde, sind alle Großverbände der US Army noch mit der M109 ausgestattet

Titelbild
M109 Panzerhaubitze
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