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Deutschland
Technik_Entwicklung
1977
Beschreibung

Der VW Iltis (Typ 183) ist ein Geländewagen, der von Ende der 1970er- bis gegen Ende der 1990er-Jahre als LKW 0,5 t tmil gl Teil des Bundeswehr-Fuhrparks war. Auch bei verschiedenen anderen Nato- (z. B. Belgien) und Nicht-Nato-Staaten (Mitte der 1990er Jahre wurden 175 Fahrzeuge aus Depotbeständen an Litauen geliefert) war er in Gebrauch.
Mitte der 1970er Jahre trat für die Ausstattung der Bundeswehr mit geländegängigen PKW ein erhebliches Problem auf: Der in der Anfangsausstattung beschaffte DKW Munga musste auf Grund des schlechten Zustands der Fahrzeuge nach fast 20 Jahren Nutzung zunehmend ausgemustert werden. Das Fahrzeug, seit 1968 nicht mehr produziert, war mit einem Zweitakt-Motor auch konzeptionell veraltet. Versuche, ein Fahrzeug in einer trilateralen Entwicklung mit Frankreich und Italien gemeinsam den Europa-Jeep zu entwickeln, scheiterten an den unterschiedlichen Vorstellungen der Länder. Eine ab 1968 mit dem VW 181 beschaffte nicht-geländegängige Lösung konnte den Bedarf der Kampf- und Kampfunterstützungstruppen nicht decken. Eine durch das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) 1975 bei Volkswagen und Mercedes abgefragte Auftragsentwicklung innerhalb von zwei Jahren wurde nur durch Volkswagen bestätigt. Der Auftrag wurde durch Volkswagen an die Konzerntochter Audi abgesteuert, bei der der Vorstand der Audi-Fahrzeugentwicklungsabteilung, Ferdinand Piëch, die Verantwortung trug. Dort wurde Roland Gumpert mit der konkreten Konstruktion beauftragt. Die Grundidee bestand aus der Remotorisierung eines DKW Munga 8 mit einem Viertaktmotor. Das allererste Versuchsmodell, ein restaurierter DKW Munga 8, wurde mit Motor, Vorderachse und Getriebe eines Audi 80 konstruiert um so die allgemeine Umsetzbarkeit nachzuweisen. In einer Definitionsphase von November 1975 bis März 1976 wurden die weiteren Fahrzeugparameter festgelegt und Versuchstypen gefertigt. Im Februar 1977 wurde ein Erprobungsvertrag mit 10 Versuchsmustern von Audi durch das BWB abgeschlossen. Die Versuche wurden an der Artillerieschule in Idar-Oberstein, der Schule der Technischen Truppen 1 in Aachen sowie der Wehrtechnischen Dienststelle 41 in Trier durchgeführt. Zeitgleich mit der Erprobung durch die Bundeswehr führte auch Audi eigene Versuche durch: Ein Iltis-Prototyp wurde zusammen mit Limousinen unter winterlichen Verhältnissen in Skandinavien bei Fahrzeugtests als Begleitfahrzeug eingesetzt. Der Quattro-Antrieb von Audi wurde durch das Allradantriebssystem des Iltis inspiriert: Roland Gumbel schlug seinem Vorgesetzten, Jörg Bensinger, damaliger Testleiter vor, das Antriebskonzept des Iltis auch für zivile Limousinen zu nutzen. Ferdinand Piëch billigte diese Überlegungen, Roland Gumbel und Jörg Bensinger gelten seitdem als geistige Väter des Audi-Quattro. Unter dem Tarnnamen „Shitaki“ wurden durch Audi ebenfalls Versuche in Nordalgerien durchgeführt. Im Oktober 1977 erteilte das BWB den Beschaffungsauftrag für zunächst 8.800 Fahrzeuge mit Beginn der Fertigung ab 1. Juli 1978 (Vorserie). Produktionsende in Deutschland war im Dezember 1982

Titelbild
VW 183 Iltis
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