Tangmere Military Aviation Museum ist ein faszinierendes Luftfahrtmuseum in West Sussex. Es befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes RAF Tangmere, einem Ort mit herausragender Bedeutung in der britischen Luftfahrtgeschichte.

Standort & Entstehung
Das Museum wurde 1982 von Veteranen und Freiwilligen gegründet. Es liegt auf dem früheren RAF-Stützpunkt Tangmere und nutzt noch heute originale Hangars und Rollwege. Die historische Luftwaffenbasis war von 1917 bis 1970 aktiv und spielte eine zentrale Rolle in mehreren Epochen der britischen Luftstreitkräfte.

Geschichte des Flugplatzes RAF Tangmere
RAF Tangmere wurde 1917 im Ersten Weltkrieg eröffnet, ursprünglich als Station für Aufklärungs- und Trainingsflüge. In den 1920er- und 30er-Jahren war es eine der wichtigsten Basen der Royal Air Force an der Südküste Englands.

Während der Battle of Britain (1940) war Tangmere ein zentraler Frontstützpunkt des Fighter Command. Von hier starteten berühmte Piloten wie Douglas Bader und Wing Commander Johnnie Johnson, um deutsche Luftangriffe abzuwehren. Die Basis wurde mehrfach bombardiert, blieb aber durchgehend einsatzbereit.

Nach dem Krieg war Tangmere Sitz der RAF High Speed Flight. Hier stellte Neville Duke 1953 mit einer Hawker Hunter den Weltgeschwindigkeitsrekord für Düsenflugzeuge auf (1.170 km/h). In den 1960er-Jahren wurde der militärische Flugbetrieb schrittweise eingestellt, bis der Flugplatz 1970 offiziell geschlossen wurde.

Exponate & Ausstellungen
Das Museum zeigt originale Flugzeuge aus verschiedenen Epochen, darunter Nachbauten der Spitfire-Prototyps K5054, eine Hawker Hurricane, eine Hawker Hunter (wie sie für den Weltrekord verwendet wurde), sowie Maschinen aus dem Kalten Krieg wie Sea Vixen, Lightning, Phantom, Meteor, Vampire und Harrier.

Zudem gibt es thematische Ausstellungen zur Ausrüstung von Piloten und Agenten des Zweiten Weltkriegs, Erinnerungsstücke (z. B. die verbrannte Fliegerjacke von James Nicholson VC), Flugzeugtriebwerke und viele restaurierte Einzelteile.

Erlebnis & Interaktivität
Besucher können in Cockpits Platz nehmen (z. B. Chipmunk, Hunter, Provost) und sich in mehreren Flugsimulatoren als Pilot ausprobieren. Ehrenamtliche Guides teilen historische Hintergründe und persönliche Geschichten, die besonders eindrucksvoll wirken.

Ergänzungen & Umgebung
Draußen gibt es einen Flugzeugpark, einen Gedenkgarten, eine Pickett-Hamilton-Verteidigungsstellung und ein Museumscafé im Cockpit-Stil. Regelmäßige Veranstaltungen wie Cockpit-Tage und D-Day-Gedenkfeiern machen das Museum lebendig.