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Frankreich
Technik_Entwicklung
1955
Beschreibung

Die Aérospatiale SE.3130 bis SA-318C Alouette II ist ein Hubschrauber aus französischer Produktion. Sie war einer der ersten in Serie gefertigten Hubschraubertypen seit der Entwicklung flugfähiger und gebrauchstauglicher Hubschrauber mit Gasturbinentriebwerk.


Die Alouette (franz. für Lerche) II Sud-Est SE.3130 wird von einem Turboméca Artouste II, die Sud-Aviation SA-318C von einem Astazou IV angetrieben. Das Hersteller-Konsortium Aérospatiale fertigte die Alouette II mit einem Kufenlandegestell, Dreiblatt-Hauptrotor und einem Zweiblatt-Heckrotor.

Bis auf einige Streben zur Stabilisierung ist die räumlich vom Cockpit nicht getrennte Kabine voll verglast. Das Rumpfgerüst und der Heckausleger sind in Stahlrohrgerüstbauweise gefertigt und nicht verkleidet. Die fehlende Verkleidung gibt freie Sicht und gute Zugänglichkeit auf die Antriebselemente hinter der Kanzel. Die Alouette fand weite Verbreitung und Verwendung im Militär- und Zivilbereich zum Passagiertransport und als Beobachter, vor allem aber in der Flugausbildung (hier vor allem aufgrund der Ausführung mit nur einem Triebwerk zur Durchführung von Autorotationen). Früher nutzte man sie mitunter auch zum Patiententransport in der Luftrettung, aufgrund der beengten Platzverhältnisse aber eher sporadisch.

Als erstes Hubschraubermodell wurde die Alouette II bei zahlreichen deutschen Polizeihubschrauberstaffeln eingesetzt, unter anderem zur Einsatzführung und Grenzüberwachung beim Bundesgrenzschutz[1] (heute Bundespolizei, bis Ende 2007), der deutschen Bundeswehr (bis Anfang 2008), den schweizerischen Firmen Air Zermatt und Air-Glaciers (insbesondere das Nachfolgemodell Lama), der Schweizer Luftwaffe, der türkischen Polizei, den französischen und belgischen Streitkräften und der argentinischen Luftwaffe.

Zur Schulung von Pilotennachwuchs ist die Alouette II besonders geeignet, weil die manuelle indirekte Steuerung Steuerfehler verzeiht und Fliegen ohne Automatik, d. h. mit nicht stabilisierter Steuerung, ermöglicht. Flugstabilisierende Elemente, wie sie bei modernen zweimotorigen Hubschraubern zu finden sind, fehlen bei der Alouette II. Dies führt dazu, dass der Pilot sehr aufmerksam und bewusst die Steuerungselemente handhaben muss und so ein gutes Gefühl bekommt, wie die Maschine auf die Bedienung der Steuerelemente reagiert.

Titelbild
Aérospatiale  SA-318C Alouette II

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