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technik_fahne_nationen
Grossbritannien
Technik_Entwicklung
1962
Beschreibung

Die Hawker Siddeley HS.125 (entwickelt als de Havilland DH.125, später als British Aerospace 125 und Raytheon Hawker 800/1000 vermarktet) ist ein zweistrahliger Mehrzweckjet des britischen Herstellers Hawker Siddeley. Die HS.125 ist ein Tiefdecker und in zahlreichen Versionen bis heute weit verbreitet. Bei de Havilland trug die Maschine, in Anlehnung an die erfolgreichen Doppeldecker Dragon und Dragon Rapide, auch kurzzeitig den Beinamen Jet Dragon.
De Havilland entwickelte die DH.125 als Nachfolgemuster der Dove, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit über 500 gebauten Exemplaren erfolgreich auch als Geschäftsreiseflugzeug vermarktet werden konnte. Im März 1961 fasste de Havilland den Entschluss zum Bau einer Jet-Dove und investierte aus eigenen Mitteln vier Millionen Pfund-Sterling für die Entwicklung und den Bau zweier Prototypen. Als wichtige Randbedingungen sah das Unternehmen gutmütige Flugeigenschaften, einfache Handhabung und Wartung und einen konventionellen Aufbau, aber mit allen Vorzügen eines Miniatur-Jetliners, an. Außerdem sollte die neue Maschine von den gleichen Plätzen aus operieren können, die auch für die Dove ausreichten, was Grasplätze mit einschloss.

Sechzehn Monate später war der erste Prototyp der DH.125 fertig und startete mit dem britischen Kennzeichen G-ARYA am 13. August 1962 zum ersten Mal. 1963 wurde die Firma von Hawker Siddeley übernommen worden, sodass die Produktion in Broughton unter der Bezeichnung HS.125 begonnen wurde und die ersten Maschinen 1964 ausgeliefert werden konnten.[1] Nach der Flugerprobung wurden die Flügel geringfügig verlängert und in den Serienflugzeuge stärkere Triebwerke verbaut; die Prototypen wurden von zwei Viper 20 angetrieben mit jeweils 3.000 Pfund Schub, in der Serienproduktion wurden dann 3.600 Pfund starke Viper 520/522-Triebwerke verwendet. Zwei Prototypen sind erhalten geblieben, G-ARYB und G-ARYC.[1]

Nachdem Hawker Siddeley wiederum 1977 in den Flugzeughersteller British Aerospace integriert worden war, wurde das Flugzeug unter der Bezeichnung BAe 125 weitergebaut. In den 1990er Jahren wurden zwei Versionen produziert, 125-800 und 125-1000, letztere verwendete das Pratt & Whitney Canada PW300 als Antrieb.

→ Hauptartikel: Raytheon Hawker 800
1993 wurde die Produktion an Raytheon verkauft und die Bezeichnung der Maschinen in Hawker 800 und Hawker 1000 geändert. Im April 1998 wurde das tausendste Exemplar verkauft.[1] Als Antrieb wurde nunmehr das Honeywell TFE731 angeboten. Im Juli 1995 wurde eine verbesserte Version, als Hawker 800XP bezeichnet angeboten, das Honeywell-Triebwerk leistet in dieser Version 4.660 Pfund Schub. Schubumkehr wurde mit dieser Version ebenfalls Standard, zudem verringerten sich die Mindestgeschwindigkeiten durch aerodynamische Anpassungen, was Start- und Landestrecken verkürzt.[2]

Da sie auch nach den zahlreichen Übernahmen stets weitergebaut wurde, gehört sie zu den am längsten in Produktion befindlichen Geschäftsreiseflugzeugen der Welt

Titelbild
Hawker Siddeley HS.125
Galerie

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