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Sopwith Baby
Die Sopwith Baby war ein britisches Wasserflugzeug aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, das vor allem für Aufklärungs- und Patrouillenaufgaben im Küsten- und Marinebereich eingesetzt wurde. Sie war eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Sopwith Tabloid und gehörte zu den ersten effektiv eingesetzten Schwimmerflugzeugen der Royal Naval Air Service (RNAS).
Das Flugzeug wurde von der Sopwith Aviation Company entwickelt und 1915 erstmals in Dienst gestellt. Es handelte sich um einen einsitzigen Doppeldecker mit zwei Hauptschwimmern unter dem Rumpf und einem kleinen Stützschwimmer am Heck. Die Sopwith Baby war kompakt, stabil auf dem Wasser und verhältnismäßig einfach zu warten. Ihre Länge betrug etwa 7,47 Meter, die Spannweite lag bei 8,54 Metern und die Höhe bei 3,15 Metern. Das Leergewicht lag bei etwa 640 Kilogramm, das maximale Startgewicht bei rund 884 Kilogramm.
Angetrieben wurde sie je nach Baureihe von einem Gnome Monosoupape oder Clerget-Umlaufmotor mit 100 bis 130 PS. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 157 Kilometer pro Stunde, die Dienstgipfelhöhe lag bei rund 3.350 Metern. Die Reichweite betrug rund 370 Kilometer. Zur Bewaffnung gehörte meist ein nach vorne gerichtetes Lewis-Maschinengewehr sowie gelegentlich kleine Bomben oder Leuchtkörper, die zur U-Boot-Bekämpfung oder für Signalaufgaben eingesetzt wurden.
Die Sopwith Baby wurde ab 1915 von verschiedenen Werften gefertigt, darunter Fairey Aviation und Blackburn. Insgesamt wurden über 280 Exemplare gebaut. Die Maschinen operierten vor allem von Schiffen, provisorischen Seeflugstationen und Pontonplattformen an der britischen Küste sowie in Übersee. Ihre Hauptaufgabe war die Überwachung von Seewegen, das Aufspüren von U-Booten und das Absichern der Küstengewässer. Aufgrund ihrer begrenzten Reichweite und Nutzlast war sie für längere Einsätze ungeeignet, erfüllte jedoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten zuverlässig ihren Zweck.
Trotz ihrer nur moderaten Leistungswerte war die Sopwith Baby ein wichtiger Bestandteil der britischen Seefliegerkräfte. Sie trug wesentlich zur Erprobung und Entwicklung maritimer Flugoperationen bei und war ein Vorläufer späterer, spezialisierter Wasserflugzeuge. Ihr einfaches Design, die Robustheit und die Vielseitigkeit auf See machten sie zu einem typischen Vertreter der frühen Marinefliegerei.
Einige Nachbauten und restaurierte Originalteile der Sopwith Baby sind heute in Luftfahrtmuseen in Großbritannien und Neuseeland ausgestellt. Dort steht sie stellvertretend für eine Übergangszeit, in der sich Luftfahrt und Marine zu einer koordinierten Waffengattung entwickelten.
Die Sopwith Baby war nicht spektakulär, aber solide, funktional und wegweisend. Sie markierte einen wichtigen Schritt hin zur Integration von Flugzeugen in die Seekriegsführung – lange bevor Trägerflugzeuge zum Standard wurden.
Technische Daten der Sopwith Baby
Merkmal | Angabe |
---|---|
Hersteller | Sopwith Aviation Company / Fairey / Blackburn |
Typ | Einsitziger Schwimmer-Doppeldecker |
Erstflug | Mitte 1915 |
Länge | 7,47 m |
Spannweite | 8,54 m |
Höhe | 3,15 m |
Leermasse | ca. 640 kg |
Startgewicht | ca. 884 kg |
Antrieb | 1 × Clerget 9Z oder Gnome Monosoupape (100–130 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 157 km/h |
Dienstgipfelhöhe | ca. 3.350 m |
Reichweite | ca. 370 km |
Bewaffnung | 1 × Lewis-MG, kleine Bomben oder Leuchtkörper |
Stückzahl | ca. 286 Stück |
