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Grumman F6F Hellcat
Die Grumman F6F Hellcat war ein trägergestützter Jagdbomber der US Navy und eines der erfolgreichsten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkriegs. Sie wurde gezielt entwickelt, um der Bedrohung durch die japanische Mitsubishi A6M Zero im Pazifikraum entgegenzutreten – und tat dies mit durchschlagendem Erfolg. Robust gebaut, einfach zu fliegen und hervorragend bewaffnet, erlangte die Hellcat schnell einen legendären Ruf als „Pilot Maker“ und Luftüberlegenheitsjäger. Sie war ein Musterbeispiel für pragmatische, kampforientierte Flugzeugentwicklung: leistungsstark, langlebig und für den Einsatz auf Flugzeugträgern optimiert.
Die Entwicklung der Hellcat begann 1941 als Nachfolgerin der F4F Wildcat. Grumman griff auf bestehende Produktionsmethoden zurück, nutzte jedoch jede Möglichkeit zur Verbesserung: ein stärkeres Triebwerk, eine größere Spannweite, besseres Sichtfeld aus dem Cockpit und ein verstärktes Fahrwerk für Trägereinsätze. Der Erstflug des Prototyps XF6F-1 erfolgte am 26. Juni 1942. Schon im Sommer 1943 wurde die Hellcat serienmäßig ausgeliefert und stand kurz darauf über dem Pazifik im Einsatz.
Die F6F war 10,24 Meter lang, hatte eine Spannweite von 13,06 Metern und war 3,99 Meter hoch. Sie wog leer etwa 4.180 Kilogramm und hatte ein maximales Abfluggewicht von bis zu 6.800 Kilogramm. Angetrieben wurde sie von einem Pratt & Whitney R-2800-10W Doppelsternmotor mit 2.000 PS, derselben leistungsstarken Triebwerksfamilie wie bei der Corsair. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei rund 610 Kilometern pro Stunde, die Reichweite bei über 1.500 Kilometern – mit Zusatztanks noch mehr. Die Dienstgipfelhöhe betrug etwa 11.500 Meter.
Die Bewaffnung bestand in der Standardausführung aus sechs 12,7-mm-Browning-Maschinengewehren, verteilt auf die Tragflächen. Zusätzlich konnten bis zu 900 Kilogramm an Bomben oder sechs ungelenkte Raketen mitgeführt werden, was die Hellcat auch als effektiven Jagdbomber qualifizierte. Sie war stabil im Sturzflug, gutmütig im Langsamflug und in der Wartung unkompliziert – entscheidende Faktoren für den täglichen Betrieb auf See.
Im Einsatz zeigte die Hellcat ihre Stärke. Ab 1943 dominierte sie zusammen mit der Corsair den Luftraum im Pazifik. Allein bei der Schlacht um die Marianen – auch bekannt als „Great Marianas Turkey Shoot“ – erzielte sie hunderte Abschüsse in kurzer Zeit. Insgesamt werden der Hellcat über 5.000 Luftsiege zugeschrieben, mehr als jedem anderen US-Flugzeug im Zweiten Weltkrieg. Ihr Kill-to-Loss-Ratio lag bei beeindruckenden 19:1.
Die Hellcat wurde nicht nur von der US Navy, sondern auch von der US Marine Corps Aviation und der Royal Navy Fleet Air Arm (als Hellcat Mk.I und Mk.II) eingesetzt. Die britische Marine verwendete sie vor allem bei Operationen im Indischen Ozean und bei Angriffen auf deutsche Stellungen in Norwegen. Auch nach Kriegsende blieb sie noch einige Jahre im Dienst, wurde aber bald durch die F8F Bearcat und frühe Jetmodelle ersetzt.
Insgesamt wurden über 12.200 F6F Hellcats produziert – ein gewaltiger Ausstoß innerhalb von nur etwa drei Jahren. Heute sind noch einige flugfähige Exemplare erhalten, die bei Flugshows an die schiere Wucht und Effektivität dieses Trägerjägers erinnern.
Technische Daten der Grumman F6F-5 Hellcat
Merkmal | Angabe |
---|---|
Hersteller | Grumman Aircraft Engineering Corporation |
Typ | Trägergestützter Jagdbomber |
Erstflug | 26. Juni 1942 (XF6F-1) |
Länge | 10,24 m |
Spannweite | 13,06 m |
Höhe | 3,99 m |
Leermasse | ca. 4.180 kg |
Startgewicht | ca. 6.800 kg |
Antrieb | 1 × Pratt & Whitney R-2800-10W (2.000 PS) |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 610 km/h |
Dienstgipfelhöhe | ca. 11.500 m |
Reichweite | ca. 1.520 km (mit Zusatztank deutlich mehr) |
Besatzung | 1 Pilot |
Bewaffnung | 6 × 12,7-mm-MG, Bomben (bis 900 kg), 6 Raketen |
Stückzahl | ca. 12.275 Stück |
Einsatzländer | USA, Großbritannien (Hellcat Mk.I/Mk.II) |
